Jeden Tag ein neues Türchen, jeden Tag eine kleine Entdeckung: Lassen Sie sich von meinen Adventskalender inspirieren

25
AUG
2024

Out of the box

Konzertlesung in Hannover mit Text von W. von Humboldt: „Über die Universität“

Wilhelm v. Humboldt: Über die Universität, 1809

Der Universität ist vorbehalten, was nur der Mensch durch und in sich selbst finden kann, die Einsicht in die reine Wissenschaft. Zu diesem SelbstActus im eigentlichsten Verstand ist notwendig Freiheit, und hülfereich Einsamkeit, und aus diesen beiden Punkten fliesst zugleich die ganze äussere Organisation der Universitäten.

Es ist ferner eine Eigentümlichkeit der höheren wissenschaftlichen Anstalten, dass sie die Wissenschaft immer als ein noch nicht ganz aufgelöstes Problem behandeln und daher immer im Forschen bleiben, da die Schule es nur mit fertigen und abgemachten Kenntnissen zu tun hat und lernt. Das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler wird daher durchaus ein anderes als vorher. Der erstere ist nicht für die letzteren, Beide sind für die Wissenschaft.

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Johann Wolfgang von Goethe – Licht ins Herz

Auch das ist Kunst,ist Gottes Gabe,aus ein paar sonnenhellen Tagensich so viel Licht ins Herz zu tragen,dass, wenn der Sommer längst verweht,das Leuchten immer noch besteht.
shallow focus photography of candle

Rainer Maria Rilke – Advent

Es treibt der Wind im WinterwaldeDie Flockenherde wie ein Hirt,Und manche Tanne ahnt, wie baldeSie fromm und lichterheilig wird,Und lauscht hinaus. Den weißen WegenStreckt sie die Zweige hin - bereit,Und wehrt dem Wind und wächst entgegenDer einen Nacht der Herrlichkeit.
focused photo of a snow flake

Ich lebe mein Leben… (R. M. Rilke)

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,die sich über die Dinge ziehn.Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,aber versuchen will ich ihn. Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,und ich kreise jahrtausendelang;und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturmoder ein großer Gesang.
silhouette of trees near body of water during sunset

Herr, es ist Zeit… (R. M. Rilke)

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los. Befiehl den letzten Früchten voll zu sein; gib ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süße in den schweren Wein. Wer jetzt kein Haus hat,…
dried maple leaves