Jeden Tag ein neues Türchen, jeden Tag eine kleine Entdeckung: Lassen Sie sich von meinen Adventskalender inspirieren

01
DEZ
2024
focused photo of a snow flake

Rainer Maria Rilke – Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt,
Und manche Tanne ahnt, wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird,
Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
Streckt sie die Zweige hin – bereit,
Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
Der einen Nacht der Herrlichkeit.

Newsletter

Werden Sie informiert über neue Veröffentlichungen in meinem Literaturjournal sowie Termine zu Lesungen und Veranstaltungen.

Subscription Form

Lukas 2, 1-14 – Weihnachtsgeschichte

1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung[1] war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. 4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus…

Andreas Gryphius – Über die Geburt Jesu

Nacht, mehr denn lichte Nacht! Nacht, lichter als der Tag!Nacht, heller als die Sonn’! in der das Licht geborenDas Gott, der Licht in Licht wohnhaftig ihm erkoren! O freudenreiche Nacht, in welcher Ach und Klag’Und Finsternis, und was sich auf die Welt verschworen,Und Furcht und Höllenangst und Schrecken war verlorenDer Himmel bricht; doch fällt nunmehr…

Theodor Storm – Brief an Gottfried Keller

Da bin ich, lieber Freund, um Ihnen, so gut es durch so viel Ferne geschehen kann, zu dem mir ewig jungen Kindheitsfeste die Hand zu schütteln. Unten spielt meine Jüngste allerlei süße Melodien, und im ganzen Hause weihnachtet es sehr. Zwei Tage lang nichts als Kisten gepackt und Pakete gemacht und Weihnachtsbriefe an Alt und…

Rainer Maria Rilke – Es gibt so wunderweiße Nächte

Es gibt so wunderweiße Nächte,drin alle Dinge Silber sind.Da schimmert mancher Stern so lind,als ob er fromme Hirten brächtezu einem neuen Jesuskind. Weit wie mit dichtem Diamantenstaubebestreut, erscheinen Flur und Flut,und in die Herzen, traumgemut,steigt ein kapellenloser Glaube,der leise seine Wunder tut.